Die Gewinner*innen des Schreibwettbewerb zum Thema Versammlungsfreiheit stehen fest; Festliche Preisverleihung in der DenkmalWerkstatt der Stiftung Friedliche Revolution

Die Preisverleihung wurde von folgenden Partner*innen unterstützt: Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte, Stiftung  Bildung-Werte-Leben, Postcode Lotterie sowie Stiftung Christliche Medien. Insgesamt wurden Preise im Gesamtwert von 4.500 Euro vergeben.

Die siebenköpfige Jury aus Autor*innen, Journalist*innen und Literaturexpert*innen hatte die Qual der Wahl aus über 300 Einsendungen verschiedenster literarischer Gattungen. 40 Werke schafften es auf die Shortlist. Bis zum 10. März gab es außerdem für Leser*innen die Möglichkeit, aus den Shortlist-Beiträgen online ihren Publikumsliebling zu wählen. Über 200 Leser*innen haben an dieser Abstimmung teilgenommen.

„Wir freuen uns sehr über die große Resonanz gerade unter jungen Menschen. Die Einreichungen spiegeln in vielen Facetten die aktuellen Entwicklungen wider. Gerade die letzten Monate haben gezeigt, welch hohes Gut das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit ist, und dass es gegen antidemokratische Bestrebungen geschützt werden muss“, sagt Bernd Oettinghaus, Vorsitzender des Trägervereins der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt e.V.“.

Die Sieger*innen in den verschiedenen Kategorien:

Kategorie 16 bis 26 Jahre

Platz 1: Manuel Knauft, „Vornamen“, Stuttgart

Platz 2: Carina Zhumanova, „Im Echo ihrer Stimme”, Kamp-Lintfort

Platz 3: Jane Stone, „Zwei Jahreszeiten“, Mühlheim am Main

Kategorie ab 26 Jahre

Platz 1: Verena Schiffmann, „Ich stehe hier nur, weil ich es kann“, Binningen (CH)

Platz 2: Natalie von Marschalck, „Ende der 20er werden wir Helden sein“, Hamburg

Platz 3: Oliver Fahn, „Freiheit fing in Berlin an“, Pfaffenhofen

Schüler*innen der Sekundärstufe

Geteilter Platz 1

Platz 1: Ayleen Hammer, „So was wie Frieden“, Geithain

Platz 1: Lena Krüger, „Wir“, Berlin

Publikumsvoting

Christopher Schulz-Kruckow, „Im Osten nichts Neues?“, Berlin

Stimmen der Preisträger*innen

Manuel Knauft

1. Platz in der Kategorie 16 – 26 Jahre für den Text “Vornamen”

„Eine funktionierende Demokratie muss wehrhaft und streitbar sein. Was die Menschen erleben, die für uns wehren und streiten, beschreibt mein Text „Vornamen“. Ich danke der Jury für die Möglichkeit, denen, die zu häufig gesichtslos bleiben, ein Gesicht zu geben – oder in diesem Fall einen Vornamen.“

Carina Zeel

2. Platz in der Kategorie 16 – 26 Jahre für den Text “Im Echo ihrer Stimme”

„Wer für Frieden demonstriert, gerät in einen Konflikt mit denen, die eigentlich zuhören sollten, während menschenfeindliche Proteste von der Polizei geschützt und verteidigt werden. Genau deshalb schreibe ich über die ständige Angst und die aufsteigende Wut, die in einem brodelt, wenn man dieser Ungerechtigkeit miterlebt.“

Jane Stone

3. Platz in der Kategorie 16 – 26 Jahre für den Text “Zwei Jahreszeiten”

„In einer gerechten Welt würden die Opfer des 19.Februar 2020 noch leben und mein Text nicht existieren. In einer besseren Welt würden Politiker für den Wahlkampf nicht in der selben Menschenverachtung fischen, die den Täter von Hanau motiviert hat. Die Geschichte ist unser Zeuge. Protest wird nie an Wichtigkeit verlieren.“

Verena Schiffmann

1. Platz in der Kategorie  Ü26 für den Text “Ich stehe hier nur, weil ich es kann”

„Dass es für mich ganz einfach ist, mich an Demonstrationen zu beteiligen, verdanke ich dem Zufall, zur richtigen Zeit am richtigen Ort geboren worden zu sein. Dieser Gedanke und der Blick zurück auf das Leben der Generationen vor uns sind mir sehr wichtig.  Über die Anerkennung für meinen Text, in dem ich realistisch, aber mit ein wenig erzählerischer Freiheit von meiner Familie erzähle, freue ich mich sehr.“

Nathalie von Marschalck

2. Platz in der Kategorie Ü26 für den Text “Ende der 20er werden wir Helden sein”

„Mein Text soll zeigen, dass wir unser machtvolles Gut der Versammlungsfreiheit unbedingt brauchen. Mit diesem Grundrecht können sich Menschen gemeinsam selbst stärksten gesellschaftlichen Akteuren, wie in meiner Kurzgeschichte dem Weltkonzern, entgegenstellen. Doch es geht nicht nur um Widerstand gegen offensichtliche Unterdrückung, sondern auch darum, die subtilen Einflüsse von Medien, Werbung und Konsum zu erkennen. Nur wer diese Mechanismen durchschaut, kann bewusst für Demokratie, Gerechtigkeit und den Schutz unserer Umwelt einstehen – Werte, ohne die eine lebenswerte Zukunft nicht gelingen kann.“

Oliver Fahn

3. Platz der Kategorie Ü26 für den Text “Freiheit fing in Berlin an”

„Ich bedanke mich zuallererst bei meinen Söhnen, Konstantin und Jonathan, den beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben. Sie sind die Grundsteine, die mich täglich motivieren, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und für Demokratie und Freiheit einzutreten. Mein Dank gilt auch der Jury, die meine kontinuierlichen Bemühungen hinter dem Schreibtisch nun mit diesem Preis kürt. Es ist der größte Lohn, wenn das, was man mit Herz und Seele tut, auf solch eine Weise gewürdigt wird.“

Lena Krüger

1. Platz der Kategorie Schüler*innen für den Text “Wir”

„Mein Gedicht repräsentiert das Gefühl des Miteinanders, das man während einer Demonstration hat, obwohl es so viele Unterschiede zwischen den einzelnen Menschen gibt. Es spiegelt außerdem wider, wie einflussreich es sein kann, für seine politischen und moralischen Meinungen einzustehen. Wie wichtig dieses Recht für unsere Demokratie ist, wurde zu Zeiten der Demonstrationen gegen Rechts umso klarer. Das Recht auf Versammlungsfreiheit kann leider nicht als selbstverständlich angesehen werden.“

Ayleen Hammer:

1. Platz in der Kategorie Schüler*innen der Sekundarstufe 2 Sachsen für den Text “Sowas wie Frieden”

„Freiheit ist kein Geschenk, sie muss von jedem Menschen zu jeder Zeit getragen und aufrecht erhalten werden. Wenn uns Unrecht widerfährt und versucht wird, unsere Freiheit einzuschränken, dann müssen wir uns als Gesellschaft gemeinsam dagegenstellen, weshalb die Versammlungsfreiheit zu den wohl wichtigsten Grundfreiheiten zählt, die wir hier in Deutschland im Vergleich zu vielen anderen Staaten dieser Welt haben. Sich mit einer solchen Freiheit auseinanderzusetzen, heißt, sie zu verstehen und gleichzeitig zu erkennen, wie wichtig es ist, dass Menschen heutzutage öffentlich für ihr Gemeinwohl und ihre Werte eintreten. Ich danke der Jury für die Auszeichnung meines Beitrages, was mir zeigt, dass meine Vorstellungen von einem demokratischen Staat noch immer allgemein geteilt werden. Das gibt mir Hoffnung.“

Christopher Schulz-Kruckow

Gewinner Publikumspreis für den Text “Im Osten nichts Neues”

„Die Freiheit, die ich meine“, ist für mich mehr als nur einer von vielen Schreibwettbewerben.

Es ist die Möglichkeit, sich mit den Grundzügen unserer freiheitlichen Gesellschaft auch in literarischer Form auseinander zu setzen und aus der Vergangenheit zu lernen.

Umso dankbarer bin ich über das Feedback der Jury und darüber, an diesem besonderen Wettbewerb teilhaben zu dürfen.“

Mehr Informationen finden sich unter www.3oktober.org/schreibwettbewerb

Schreibwettbewerb „Die Freiheit, die ich meine….“

Der bundesweite Schreibwettbewerb „Die Freiheit, die ich meine…“ wurde von der Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ am 3. Oktober 2022 ins Leben gerufen. Er will kreative Menschen aus vielen Kulturen im Land gewinnen, sich mit den Grundfreiheiten unserer Demokratie intensiver auseinanderzusetzen. Der Wettbewerb thematisiert jedes Jahr ein ausgewähltes Grundrecht. Nach Meinungsfreiheit 2023, stand 2024 das demokratische Grundrecht auf Gewissensfreiheit auf der literarischen Agenda. 2025 richtete sich der Fokus auf die Versammlungsfreiheit.

Zur Jury gehören Robert Dobschütz, Herausgeber der Leipziger Internetzeitung; Dr. Stephan N. Barthelmess, Mitglied des Direktoriums und Stellvertretender Direktor der Stiftung Forum Recht, Bernd Oettinghaus, Vorstandsvorsitzender der Initiative „3. Oktober Deutschland singt und klingt“; Susanne Tenzler-Heusler, Projektleiterin des Schreibwettbewerbes; Wolfgang Ainetter, Autor und Journalist; Margit Ketterle, Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Freedom of Expression; Annette Baumeister, Stiftung Friedliche Revolution.

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